Ursprung der Swimlane-Darstellung
Die älteste – dem Verfasser dieser Website bekannte – Quelle für eine Swimlane-Darstellung ist die TGL 22452, die als DDR-Standard im Dezember 1968 unter der Bezeichnung „Kybernetische Blockschaltbilder zur Modellierung von Organisationssystemen, Koordinatendarstellung“ veröffentlicht worden ist. Dieser Standard galt als Richtlinie für die Modellierung organisatorischer Gesamtzusammenhänge in Organisationssystemen und nicht für die Modellierung von Programmabläufen und Darstellung von Netzwerkdiagrammen.
Die Bausteine der Blockschaltbilder werden innerhalb von Koordinatensystemen eingetragen, durch deren Ordinaten (Zeilen) der chronologische Zusammenhang zwischen den Bausteinen und durch deren Abzissen (Spalten, Swimlanes) die Verantwortlichkeit für die Durchführung ihres Inhaltes dargestellt werden.
Die TGL 22452 definiert folgende Begrifflichkeiten:
ORGANISATIONSSYSTEME:
Organisationssysteme sind Systeme, die innerhalb des Reproduktionsprozesses wirklich existieren oder deren Verwirklichung angestrebt wird und deren Elemente durch den Fluss von Informationen oder Stoffen miteinander verknüpft sind.
FUNKTIONSTRÄGER:
Funktionsträger (Spalten, Swimlanes) sind alle betrieblichen und außerbetrieblichen Stellen, die für die Durchführung von Elementen von Organisationssystemen verantwortlich sind (z.B. betriebliche Struktureinheiten, gesellschaftliche Organisationen, mit bestimmten Funktionen beauftragte Einzelpersonen, Organe).
AKTIVITÄTEN:
Aktivitäten sind Elemente von Organisationssystemen, deren Inhalt in menschlichen oder maschinellen Arbeitsoperationen besteht. Aktivitäten können Grundaktivitäten, Komplexaktivitäten oder logische Entscheidungen sein.
ANSCHLUSSSTELLEN, KONNEKTOREN:
Anschlussstellen liegen an den Stellen eines Organisationssystems oder Teiles eines solchen Systems, an denen es mit seiner Umwelt durch Informations- oder Stoffflüsse verknüpft ist. Anschlussstellen werden in Blockschaltbildern symbolisch durch Konnektoren dargestellt.
INFORMATIONSTRÄGER:
Informationsträger dienen der Übertragung, Verarbeitung und Speicherung von Informationen, die zur Durchführung von Aktivitäten erforderlich sind.

TIPP ZUR TRANSPARENTEN VISUALISIERUNG EINES PROZESSES:
Für den Betrachter einer Prozessgrafik sind in der Regel folgende Fragen wichtig:
- Wo bin ich, bzw. ist meine Rolle, Abteilung oder mein Bereich?
- Was sind meine Prozesse, Tätigkeiten, Entscheidungen?
- In welcher Reihenfolge laufen die Prozesse ab?
- Welche Input/Output-Informationen bzw. Schnittstellen betreffen mich?
Die Antworten lassen sich übersichtlich und für jeden verständlich in der Swimlane-Methode modellieren.
Viele unterschiedliche Symbole in Prozessgrafiken wirken oft überladen und mit Informationen überfrachtet. Der Blick auf das Wesentliche, nämlich eine einfache, klare und übersichtliche Darstellung der Prozesse, geht verloren.
Um Prozesse hinreichend zu beschreiben, reichen in der Regel wenige Symbole aus (es kann selbstverständlich auch mit einer umfangreichen Notation modelliert werden).
In vielen Swimlane-Grafiken hat sich inzwischen eine horizontale Ausrichtung der Lanes durchgesetzt, dies liegt sicher an der leichteren Betrachtungsweise, von links nach rechts zu lesen.
Die Unified Modelling Language (UML) ist eine Sprache zur Spezifikation, Visualisierung, Konstruktion und Dokumentation von Modellen für Softwaresysteme, Geschäftsmodelle und andere Nicht-Softwaresysteme. Sie bietet den Entwicklern die Möglichkeit, den Entwurf und die Entwicklung von Softwaremodellen auf einheitlicher Basis zu diskutieren.
Für die Modellierung mit UML (Unified Modelling Language) wurden verschiedene Diagramme entwickelt. Insgesamt umfasst UML folgende Diagrammtypen: Anwendungsfalldiagramme, Sequenzdiagramme, Kollaborationsdiagramme, Zustandsdiagramme, Einsatzdiagramme, Komponentendiagramme, Klassendiagramme und Aktivitätendiagramme.
Mit Aktivitätsdiagrammen (Activity Diagrams), die eine Kombination von Zustandsdiagrammen, Flussdiagrammen und Petri-Netzen darstellen, kann man Geschäftsprozesse am besten darstellen, weil sie ihren Schwerpunkt in der Beschreibung von Aktivitätenfolgen haben.
Mit den Aktivitätendiagrammen können Aktivitäten, Kontrollflüsse sowie Konnektoren dargestellt werden. Eine Aktivität ist ein einzelner Schritt in einem Verarbeitungsablauf. Durch Transitionen, die als Pfeil dargestellt werden, erfolgt die automatische Verknüpfung von Aktivitäten. Gehen mehrere Transitionen aus einer Aktivität hervor, werden diese durch boolsche Bedingungen (wahr oder nicht wahr) unterschieden. Diese Elemente können in Spalten, den sogenannten „Swimlanes“ gruppiert werden, um organisatorische Zuständigkeiten im erzeugten Modell darstellen zu können.
WEITERE INFORMATION

Häufige Verwendung findet der Begriff „Funktionsübergreifendes Flussdiagramm, Cross-Functional Flowchart“. In einigen Standard- Softwareprodukten hat sich die Swimlane-Methodik als Darstellungsmöglichkeit etabliert. Das Programm Microsoft Visio verwendet diesen Begriff seit einigen Versionen zur Darstellung von abteilungsübergreifenden Abläufen. In Microsoft Visio hat der Anwender die Möglichkeit, zwischen horizontaler und vertikaler Bandausrichtung zu wählen.

Die Business Process Modeling Notation (BPMN) wurde von der Business Process Management Initiative (BPMI) entwickelt, einem Non-Profit-Konsortium bestehend aus einer Reihe von Unternehmen wie z. B. IDS Scheer, Adobe, Cap Gemini, SAP, PeopleSoft.
BPMN ermöglicht das grafische Modellieren von Geschäftsprozessen in einer standardisierten und umfassenden Notation aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Notation hat den Anspruch, zum einen Prozessmodelle unabhängig vom verwendeten Modellierungswerkzeug für Geschäftsprozessanalytiker leicht lesbar und verständlich zu machen. Dabei wird ein Ansatz verfolgt, bei dem die geschäftsseitige sowie auch die IT-seitige Betrachtung der Geschäftsprozesse berücksichtigt wird.
Zuständigkeiten können in der BPMN mit Pools und Pool-Bahnen (Lanes) beschrieben werden. Ein Pool ist zunächst einmal ein Container, der ein Set von Aktivitäten enthält. Er grenzt damit z.B. eine Organisation oder einen Unternehmensstandort, aber auch eine Datenbank von einer anderen prozessbeteiligten Einheit ab. Typischerweise wird z.B. eine Organisation durch jeweils einen Pool repräsentiert. Die Abgrenzung bleibt jedoch dem Modellierer überlassen. Pools können entlang ihrer Ausdehnung wiederum in Lanes unterteilt werden. Aktivitäten, die innerhalb eines Pools ausgeführt werden, können in Lanes dargestellt werden, wobei eine Lane jeweils eine ausführende Einheit repräsentiert. Solche Einheiten können z.B. sein: Rollen, Funktionen, Positionen, Organisationseinheiten.
Die ausführenden Einheiten der Aktivitäten werden jeweils in einer eigenen Lane dargestellt. Die Aktivitätenabfolge kann eine Poolgrenze nicht überschreiten, sondern nur innerhalb des Pools modelliert werden. Nur Nachrichten können zwischen den Pools ausgetauscht werden. Die Pools können als Black Box oder als White Box dargestellt werden.
Black Box: Aktivitäten bleiben verborgen White Box: Aktivitäten sind sichtbar
Das Modellieren eines Prozessablaufs unterscheidet sich nicht wesentlich von bisherigen Vorgehensweisen anderer Notationen.
WEITERE INFORMATION

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BESCHREIBUNG UND MERKMALE
Swimlane-Grafiken, die eine Kombination von Zuständigkeitsdiagrammen und klassischen Flussdiagrammen darstellen, können Geschäftsprozesse am deutlichsten darstellen, weil sie ihren Schwerpunkt in der Beschreibung von bereichsübergreifenden Prozessabfolgen mit den auftretenden Schnittstellen haben.
In den Swimlane-Grafiken können Prozesse (Aktivitäten), Vorganger-/Nachfolgerbeziehungen und externe Verbinder (Konnektoren, Schnittstellen und Zuständigkeiten) darstellt werden.
Durch Verbindungen, die als Pfeile dargestellt werden, erfolgt die logische Verknüpfung von Aktivitäten. Gehen mehrere Verbindungen aus einer Aktivität hervor, werden diese in der Regel durch UND- bzw. ODER-Verknüpfungen unterschieden.
Diese Aktivitäten können in Bahnen, den so genannten „Swimlanes“ oder „Lanes“ angeordnet werden, um organisatorische Zuständigkeiten im erzeugten Modell abzubilden.
Ein wesentliches Kennzeichen der Swimlane-Methode ist die Möglichkeit, schnell, leicht erfassbar und strukturiert Prozesse abzubilden. Hierbei haben sich im Wesentlichen drei Sichtweisen herauskristallisiert.
In dieser Sichtweise wird mit Objekten/Symbolen modelliert, die in den einzelnen Swimlane-Grafiken unterschiedlich benannt sind. In jedem Fall geht es hierbei um die Zuständigkeits- bzw. Verantwortungszuordnung. Die folgende Aufzählung kann uns soll nur einen Teil dieser Begrifflichkeiten aufführen:
Für alle Begrifflichkeiten gilt die Frage: Was verbirgt sich dahinter? Hier ist die Betrachtungsweise wiederum sehr identisch und hängt von der Aufgabenstellung, dem Detaillierungsgrad und den Möglichkeiten des Modellierungswerkzeuges ab.
Hier die zentrale Frage: Was kann eine Swimlane sein? Abteilung, gesellschaftliche Organisation, mit bestimmten Funktionen beauftragte Einzelperson, Organ, DV-System, Standort, Rolle, Firma, Funktion, Maschine, Gebäude, Person usw.
In dieser Sichtweise werden die Aktivitäten überlicherweise einer Swimlane zugeordnet, um die Verantwortlichkeit und Zuständigkeit für diese Aktivität zu definieren.
Hier werden unterschiedliche Thematiken behandelt. Es gibt je nach Möglichkeiten keine großen Unterschiede zu „herkömmlichen traditionellen“ Flussdiagrammen. Der Vollständigkeit halber sind hier einige Elemente aufgeführt: Aktivität, Ereignis, Verknüpfungsoperation, Vorgänger, Nachfolger, Kontrollfluss.
Auch hier finden sich verschiedene Begrifflichkeiten:
Für alle Begrifflichkeiten gilt die Frage: Was verbirgt sich dahinter? Hier ist die Betrachtungsweise wiederum sehr identisch und hängt von der Aufgabenstellung, dem Detaillierungsgrad und den Möglichkeiten des Modellierungswerkzeuges ab.
Hier die zentrale Frage: Was kann eine Swimlane sein? Abteilung, gesellschaftliche Organisation, mit bestimmten Funktionen beauftragte Einzelperson, Organ, DV-System, Standort, Rolle, Firma, Funktion, Maschine, Gebäude, Person usw.
In dieser Sichtweise ist die Abbildung der Kommunikationsbeziehungen der Prozessbeteiligten von zentraler Bedeutung. Hier werden die Schnittstellen identifiziert. Ebenso hat hier die Konnektorenthematik ihren Platz (Wechselwirkungen der Prozesse).
Einige Begrifflichkeiten für Schnittstellen: